Interne Verlinkung ist ein zentrales Element erfolgreicher Suchmaschinenoptimierung. Sie hilft nicht nur Nutzern bei der Navigation, sondern signalisiert auch Suchmaschinen, welche Seiten besonders wichtig sind. Doch wie so oft im SEO gilt auch hier: Die Dosis macht das Gift.
Wenn eine Seite zu viele interne Links enthält, verteilt sich die sogenannte Linkkraft – auch als „Link Juice“ bekannt – auf zu viele Zielseiten. Die Folge: Selbst wichtige Inhalte verlieren an Wirkung, weil sie nur einen kleinen Bruchteil der internen Relevanz abbekommen.
Was bedeutet „Link-Dilution“ genau?
Der Begriff „Link-Dilution“ beschreibt die Verwässerung der internen Verlinkung, wenn eine einzelne Seite sehr viele ausgehende Links enthält. Jeder dieser Links gibt einen Teil der vorhandenen Autorität (PageRank) an das verlinkte Ziel weiter. Enthält eine Seite nun Hunderte von Links – etwa durch eine überladene Navigation, ein vollgepacktes Footer-Menü oder automatisierte Linklisten –, verteilt sich der Wert auf viele kleine Anteile.
Die ursprünglich gedachte Signalwirkung, bestimmte Seiten besonders zu stärken, verpufft – denn alle Links sind aus Sicht von Google gleichgewichtet, wenn keine Priorisierung vorhanden ist.

Wie entstehen zu viele Links?
Gerade in WordPress oder CMS-basierten Websites entstehen schnell Seiten mit einer hohen Linkdichte – oft ungewollt. Typische Ursachen sind:
- komplexe Hauptmenüs mit zahlreichen Unterpunkten und Dropdowns,
- Footer-Bereiche, die sämtliche Unterseiten, Kategorien und rechtlichen Hinweise enthalten,
- automatisch generierte Seitenleisten, die z. B. aktuelle Artikel, beliebte Beiträge, Schlagwörter oder Archive verlinken,
- Blogbeiträge mit übermäßigen Querverweisen, bei denen beinahe jeder Absatz mit einem Link versehen ist.
Einzelne Elemente sind oft sinnvoll – doch in Kombination sorgen sie dafür, dass eine einzige Unterseite mitunter mehr als 100 interne Links enthält. Google kann solche Seiten zwar technisch verarbeiten, doch die Bewertung einzelner Links leidet erheblich.
Warum ist das ein SEO-Problem?
Zu viele Links auf einer Seite führen zu mehreren Nachteilen:
- Die Relevanz verteilt sich auf zu viele Ziele. Wichtige Seiten erhalten nicht die Unterstützung, die sie brauchen, um in den Suchergebnissen aufzusteigen.
- Google interpretiert die Seitenstruktur nicht mehr klar. Wenn alles verlinkt ist, ist nichts mehr wirklich wichtig – das erschwert die Indexierungslogik.
- Nutzer werden überfordert. Eine unübersichtliche Linkstruktur kann auch für Leser verwirrend sein und zu höherer Absprungrate führen – was indirekt die Bewertung der Seite beeinflusst.
Wer seine interne Verlinkung bewusst steuern möchte, sollte nicht nur verwaiste Seiten vermeiden, sondern auch eine gezielte Reduktion überflüssiger Links anstreben.
Wie viele Links sind „zu viele“?
Es gibt keine harte Grenze. Google hat früher von einer Richtlinie von „maximal 100 Links pro Seite“ gesprochen, diese Grenze jedoch mittlerweile relativiert. Entscheidend ist heute weniger die Anzahl als die Relevanz und Qualität der Verlinkung.
Eine Seite mit 80 gut gewählten internen Links kann besser funktionieren als eine mit 30 willkürlichen Verweisen. Ziel ist es, eine klare Hierarchie zu schaffen, in der wichtige Seiten gezielt gestützt werden – während weniger bedeutende Seiten nicht übermäßig präsent sind.
Wie lässt sich Link-Dilution vermeiden?
Die Lösung besteht nicht darin, interne Links komplett zu reduzieren, sondern sie strategisch zu platzieren:
- Navigation verschlanken: Nur zentrale Kategorien und wichtige Seiten ins Hauptmenü aufnehmen.
- Footer aufräumen: Nicht jede Unterseite muss im Footer verlinkt sein – konzentrieren Sie sich auf Pflichtseiten und ggf. eine Sitemap.
- Kontextuelle Verlinkung nutzen: In Blogbeiträgen gezielt auf weiterführende Inhalte verlinken, aber nicht inflationär.
- Linkziel prüfen: Jede Verlinkung sollte einem klaren Zweck dienen – etwa Nutzerführung, thematische Ergänzung oder Relevanzsteigerung.
Besonders wichtig ist auch der Zusammenhang mit Noindex-Seiten, die intern häufig unnötig verlinkt sind. Auch das trägt zur Verwässerung bei, ohne echten SEO-Nutzen.
Professionelle Strukturberatung für Ihre Website
Viele Websites leiden unter Link-Dilution, ohne dass es jemand bemerkt. Die Verlinkungslogik ergibt sich über Jahre hinweg aus Designanpassungen, Plugin-Einsätzen oder gewachsenen Menüstrukturen – aber nicht aus einer gezielten SEO-Strategie.
Ich unterstütze Sie dabei, die internen Strukturen Ihrer Website zu analysieren und gezielt zu optimieren. Gemeinsam entwickeln wir eine klare Verlinkungsarchitektur, die nicht nur Google überzeugt, sondern auch Ihren Nutzern Orientierung bietet.
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