Eine durchdachte interne Verlinkung zählt zu den wichtigsten Werkzeugen im SEO – sie hilft Suchmaschinen, Inhalte besser zu verstehen und gezielt zu bewerten. Doch wie so oft steckt der Teufel im Detail. Wer intern auf Seiten verlinkt, die durch „noindex“ von der Indexierung ausgeschlossen wurden, verschwendet wertvolle SEO-Energie – häufig unbemerkt.

Noindex Seiten

Was bedeutet „Noindex“ überhaupt?

„Noindex“ ist eine Anweisung im HTML-Code oder in der serverseitigen Konfiguration, die Suchmaschinen mitteilt: Diese Seite soll nicht im Suchindex erscheinen.

Das kann in vielen Fällen sinnvoll sein – etwa bei:

  • Datenschutz- oder Impressum-Seiten
  • internen Archivseiten oder Paginierungen
  • Thank-you-Pages nach Formularabsendungen
  • doppelten Inhalten oder Varianten

Das Problem entsteht, wenn solche Seiten intern stark verlinkt werden. Denn jede Verlinkung auf einer Seite gibt einen Teil des sogenannten Link Juice weiter – also der internen „Ranking-Kraft“, die Seiten über Links untereinander übertragen.

Warum ist das ein SEO-Problem?

Wenn Sie interne Verlinkungen gezielt einsetzen – etwa, um wichtige Produkt- oder Leistungsseiten zu stärken – bauen Sie eine SEO-Architektur auf, die sowohl Nutzer als auch Suchmaschinen leitet. Wird jedoch ein erheblicher Teil dieser Linkkraft an nicht indexierbare Seiten abgegeben, entsteht ein strukturelles Ungleichgewicht:

  • Wichtige Seiten erhalten zu wenig interne Verlinkung, obwohl sie im Fokus stehen sollten.
  • Noindex-Seiten ziehen interne Autorität ab, ohne selbst in den Rankings zu erscheinen.
  • Die Crawler-Logik wird gestört – Google folgt den Links, aber kann die Zielseite nicht sinnvoll bewerten.

Besonders häufig tritt dieses Problem bei größeren WordPress-Websites, Shop-Systemen oder automatisch generierten Inhalten auf – zum Beispiel bei Blog-Kategorien, Autorenarchiven oder Filterseiten.

Wie erkennt man, ob man auf Noindex-Seiten verlinkt?

Eine manuelle Kontrolle ist auf großen Websites kaum möglich. Stattdessen helfen spezialisierte SEO-Tools wie:

  • Screaming Frog SEO Spider: Zeigt alle internen Links und das Indexierungsverhalten der Zielseiten.
  • Ahrefs oder SEMrush: Erfassen die internen Linkpfade und deren Wertigkeit.
  • Google Search Console: Gibt Hinweise, wenn viele Seiten vom Crawling ausgeschlossen oder nicht indexiert wurden.

Typische Indizien sind zum Beispiel:

  • Viele interne Links auf /author/, /category/ oder /page/2/-Strukturen.
  • Verlinkung auf Seiten mit „noindex“ im Meta-Tag oder in der HTTP-Header-Antwort.
  • Hoher Anteil an nicht indexierten Seiten, obwohl diese intern stark eingebunden sind.

Was ist die Lösung?

Die Lösung liegt in einer gezielten Bereinigung und Steuerung der internen Verlinkung. Dabei sollten Sie folgende Grundsätze beachten:

  1. Verlinken Sie gezielt auf Seiten, die auch im Index erscheinen dürfen. Seiten mit „noindex“ sollten möglichst nicht das Ziel interner Links sein – es sei denn, sie sind für die Nutzerführung unverzichtbar.
  2. Überprüfen Sie Ihre Templates und Navigationselemente. Viele CMS generieren automatisch Links auf Noindex-Seiten – zum Beispiel in Archiven, Widgets oder Breadcrumps.
  3. Setzen Sie gezielt Canonical-Tags, falls Seiten mit ähnlichem Inhalt vorhanden sind – wie das funktioniert, erkläre ich ausführlich im Beitrag zum Thema Canonical-Tags.
  4. Nutzen Sie eine konsistente Seitenhierarchie.
    Die Verlinkungsstruktur sollte die Inhalte widerspiegeln, die tatsächlich relevant sind – nicht automatisch generierte oder versteckte Seiten.

Warum lohnt sich eine professionelle Analyse?

Gerade bei wachsenden Websites oder Shops entstehen interne Verlinkungsprobleme oft schleichend. Was anfangs gut strukturiert war, wird mit der Zeit unübersichtlich – mit Auswirkungen auf Ihre SEO-Performance. Eine regelmäßige Überprüfung der internen Architektur ist daher essenziell, um Rankingverluste zu vermeiden und wichtige Seiten gezielt zu stärken.
Ich unterstütze Sie gern dabei: Von der strukturellen Analyse Ihrer Website über die Identifikation schwacher Knotenpunkte bis hin zur gezielten Optimierung Ihrer internen Linkstrategie.