Nicht jede SEO-Schwachstelle ist auf den ersten Blick erkennbar. Manche Seiten sind technisch erreichbar, vollständig indexiert und beinhalten relevante Inhalte – doch sie tauchen nie in den Suchergebnissen auf. Ein häufiger Grund: Sie sind verwaist. Das bedeutet, sie werden von keiner anderen Seite der Website intern verlinkt und bleiben somit isoliert. Google erkennt ihre Existenz zwar, kann sie aber nicht sinnvoll in den Gesamtzusammenhang der Website einordnen.

Was genau sind verwaiste Seiten?
Eine Seite gilt als verwaist (im Fachjargon „orphan page“), wenn kein interner Link auf sie verweist. Sie existiert zwar unter einer festen URL, wurde aber nirgendwo im Menü, in der Navigation, in anderen Texten oder auf Übersichtsseiten eingebunden. Besucher können sie also nicht über die normale Seitenstruktur erreichen, sondern nur dann, wenn sie die URL kennen oder die Seite über eine Suchmaschine finden.
Für Google sind interne Links jedoch ein zentraler Hinweis darauf, wie wichtig eine Seite innerhalb einer Website ist. Je besser eine Seite intern verlinkt ist – und je näher sie an der Startseite liegt –, desto eher wertet Google sie als relevant.
Warum verwaiste Seiten ein SEO-Problem darstellen
Außerdem kann es passieren, dass Seiten, die ursprünglich gut vernetzt waren, durch Umstrukturierungen oder Plugin-Änderungen plötzlich nicht mehr verlinkt sind – und so ungewollt verwaisen. Besonders bei wachsenden Websites oder nach Relaunches entsteht dieses Problem häufiger, als viele vermuten.
Wie erkennt man verwaiste Seiten?
Verwaiste Seiten sind im normalen Alltag schwer zu entdecken, denn sie tauchen selten in Navigationen oder Übersichten auf. Erst mit einer systematischen Analyse lässt sich das Problem identifizieren.
Professionelle SEO-Tools wie Screaming Frog SEO Spider, Ahrefs oder Sitebulb bieten Funktionen, mit denen sich alle indexierten Seiten und deren interne Verlinkung abgleichen lassen. Seiten, die im XML-Sitemap oder Index vorhanden, aber intern nicht verlinkt sind, gelten dabei als potenziell verwaist.
Eine gute Analysemethode besteht darin, die Sitemap mit dem tatsächlichen Crawl-Ergebnis zu vergleichen. Seiten, die zwar bekannt, aber von keiner anderen Seite erreichbar sind, sollten näher untersucht werden.
Was kann man gegen verwaiste Seiten tun?
Der erste Schritt ist die Entscheidung, ob die betreffende Seite weiterhin bestehen bleiben soll. Manche Seiten – etwa Archivseiten, temporäre Kampagnen-URLs oder alte Projektbeschreibungen – haben ihre Relevanz vielleicht verloren und können gelöscht oder umgeleitet werden.
Bleibt die Seite relevant, sollte sie in die bestehende Struktur integriert werden. Das kann auf unterschiedliche Weise erfolgen:
- durch Verlinkung aus inhaltlich verwandten Seiten oder Blogartikeln,
- durch die Einbindung in Kategorieseiten oder Themen-Cluster,
- über eine direkte Navigationseinbindung, wenn es sich um besonders wichtige Inhalte handelt.
Ziel ist es, die Seite sowohl für Suchmaschinen als auch für Nutzer besser zugänglich zu machen – und ihr durch interne Verlinkung eine klare Position im thematischen Gesamtkontext Ihrer Website zu geben.
Die Rolle thematischer Cluster
Eine nachhaltige Lösung besteht darin, die Inhalte Ihrer Website in thematischen Clustern zu organisieren. Jede zentrale „Säule“ (z. B. eine Hauptdienstleistung oder ein Fokusbereich) wird dabei von mehreren Detailseiten oder Blogbeiträgen gestützt, die untereinander verlinkt sind.
Verwaiste Seiten entstehen in solchen Strukturen deutlich seltener – und wenn doch, lassen sie sich schneller identifizieren. Die Pflege und Weiterentwicklung thematischer Cluster ist nicht nur aus SEO-Sicht sinnvoll, sondern auch ein großer Gewinn für die Nutzerführung und die inhaltliche Tiefe Ihrer Website.
Unterstützung bei der Analyse und Optimierung
Ich unterstütze Sie bei der technischen und inhaltlichen Optimierung Ihrer Website. Gemeinsam identifizieren wir verwaiste Inhalte, bewerten deren Relevanz und integrieren sie sinnvoll in Ihre interne Struktur. So wird Ihre Website nicht nur besser durchsuchbar, sondern langfristig auch sichtbarer.